Arbeitsmarkt hält den positiven Kurs

Arbeitslosigkeit geht in saisontypischem Umfang leicht zurück – Nachfrage nach Personal weiterhin groß: Unternehmen suchen Fachkräfte – Agentur für Arbeit rät: Jetzt nach Ausbildungsstellen schauen!

Ausgabejahr 2022
Datum 03.05.2022
Arbeitslosenzahl:2662Arbeitslosenquote (Vorjahr):5,5% (6,6%)
Veränd./Vormonat:−107 (−3,9%)Stellenzugang (Veränd./Vorjahr)258 (+45,8%)
Veränd./Vorjahr:−490 (−15,5%)Stellenbestand (Veränd./Vorjahr)897 (−0,9%)

„Auch im vierten Monat dieses Jahres fanden mehr Menschen einen neuen Arbeitsplatz, sodass die Arbeitslosenzahl sank“, sagt Sonja Weiß, Geschäftsstellenleiterin Brake und Nordenham. „Typisch für das Frühjahr ist, dass in saisonabhängigen Berufen verstärkt eingestellt wird.“

258 neue Stellen wurden von den Betrieben in der Wesermarsch gemeldet.

Arbeitslosigkeit

Im April waren 2662 Frauen und Männer in der Wesermarsch arbeitslos gemeldet.

Gegenüber dem Vorjahr sind dies 490 Personen bzw. 15,5% weniger.

Die Arbeitslosenquote für April 2022 beträgt 5,5%, im März lag die Arbeitslosenquote bei 5,7% und im April 2021 lag der Wert bei 6,6%.

Arbeitskräftenachfrage

Im April waren 915 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber März ist das ein Plus von 70 oder 8%. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 255 Stellen mehr (+39%). Arbeitgeber meldeten im April 258 neue Arbeitsstellen, das waren 124 oder 93% mehr als ein Jahr zuvor. Seit Jahresbeginn sind damit 854 Stellen eingegangen, das ist ein Zuwachs gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 322 oder 61%.

Zudem wurden im April 178 Arbeitsstellen abgemeldet, 63 oder 55% mehr als im Vorjahr.

Von Januar bis April gab es insgesamt 665 Stellenabgänge, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 137 oder 26%.

Zugang und Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen                                                                       

 

Bild: Zugang und Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen

Arbeitsstellen

Für den Monat März konnte weiterhin ein Anstieg an zugegangenen Arbeitsstellen im Vergleich zum vergangenen Jahr ausgemacht werden. Dennoch wirken sich die aktuell hohen Inzidenzen und der anhaltende Ukraine Krieg auf die Wirtschaft aus.

Freie Tankstellen berichten, dass der Treibstoff aktuell so hochpreisig ist, dass diese im Wettbewerb mit anderen Tankstellen den Treibstoff nicht mehr zu angemessenen Preisen anbieten kann. Verluste liegen hier bei ca. 1.000 € pro Tag. Im Bereich Handwerk besteht nach wie vor eine hohe Auftragslage, jedoch können die Aufträge aufgrund von Lieferengpässen und zu hohen Materialkosten nicht abgearbeitet werden.

Auch im Bereich Schiffbau machen sich Lieferengpässe und ausfallende Nachfrage aufgrund der Pandemie stark bemerkbar.

Die Ukraine ist zentraler Baustein in der Automobilindustrie. Eine Firma in der Wesermarsch will sich zukünftig zum Bau von Kabelbäumen umstrukturieren um einen Teil der ausfallenden Materialien aus der Ukraine aufzufangen.

Es haben sich bereits mehrere Unternehmen mit dem Arbeitgeberservice in Verbindung gesetzt um ein Arbeitsangebot für Geflüchtete zu melden.

Ausbildungsmarkt

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2021 meldeten sich 468 Bewerber für Berufsausbildungsstellen, 56 weniger als im Vorjahreszeitraum (–11%). Zugleich gab es 496 Meldungen für Berufsausbildungsstellen, das entspricht einem Plus von 23 (+5%). Ende April waren 274 Bewerber noch unversorgt und 331 Ausbildungsstellen noch unbesetzt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es mehr unversorgte Bewerber (+6 oder +2%), die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen war ebenfalls größer (+78 oder +31%). Eine Beurteilung der aktuellen Lage am Ausbildungsmarkt ist auf der Grundlage von gemeldeten Bewerbern und Ausbildungsangeboten im Vergleich zu vorhergehenden Berichtsjahren möglich; eine Hilfestellung hierzu bietet das Diagramm.                                                                                    

Bild: Gemeldete Bewerber/Arbeitsstellen Seit Beginn des Berichtsjahres gemeldete Bewerber für Berufsausbildungsstellen und gemeldete Berufsausbildungsstellen

                     

 „Jugendliche sollten ihre Ausbildungsplatzsuche jetzt beherzt angehen“, rät Kristjan Messing. „In fast allen Ausbildungsberufen gibt es noch freie Ausbildungsplatzstellen“.

Die Bundesagentur für Arbeit bietet für die Suche zahlreiche Online-Angebote inklusive dem Selbsterkundungstool „Check U“.

„Viele Informationen findet man online – und wir sind insbesondere mit unserer Beratungsdienstleistung für junge Leute da. Unsere Berufsberatung steht persönlich, per Videotelefonie oder telefonisch für Beratungsgespräche zur Verfügung.“

Eine Terminvereinbarung kann online erfolgen oder telefonisch über die Servicehotline unter 0800 4 5555 00. Wichtig: den Wunsch „Termin bei der Berufsberatung“ ausdrücklich. Berufsberatung ruft dann schnellstmöglich zurück.

Ihre offenen Ausbildungsstellen können Arbeitgeber unter der kostenlosen Rufnummer 0800 4 5555 20 beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcentern melden.

Weitere 65 Unternehmen zeigen Kurzarbeit an

Im April 2022 wurde im Bezirk der Agentur für Arbeit Oldenburg-Wilhelmshaven für weitere 577 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach vorläufig geprüften Anzeigen eine Kurzarbeit angezeigt.

Im April 2022 gab es in der Wesermarsch 6 Anzeigen von Betrieben für 20 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

Die Anzeigen stellen Unternehmen häufig vorsorglich und für mehrere Monate, um im laufenden Geschäftsbetrieb flexibel agieren zu können. Erst mit einer Zeitverzögerung lässt sich sagen, wie viele Beschäftigte am Ende tatsächlich in Kurzarbeit waren. Dabei gehen einerseits erstmals Anzeigen von Betrieben ein, die bislang noch keine Kurzarbeit angezeigt hatten. Andererseits können Betriebe erneut betroffen sein: Musste seit einer ersten Anzeige Kurzarbeit für mindestens 3 Monate nicht umgesetzt werden, bedarf es einer erneuten Anzeige bei der zuständigen Agentur für Arbeit.

Die Sonderregelungen zum Kurzarbeitergeld wurden vom Gesetzgeber nun bis zum 30.06.2022 verlängert. Zur Gesetzesänderung gehört der erleichterte Zugang zum Kurzarbeitergeld, der Anspruch auf erhöhte Leistungssätze sowie die Hinzuverdienstmöglichkeiten während der Kurzarbeit.

Die wichtigsten Informationen zum Kurzarbeitergeld und zur Qualifizierung während Kurzarbeit sind auf den Seiten der Bundesagentur für Arbeit zusammengestellt.

Geldleistungen

In der Wesermarsch haben im Monat April 893 Frauen und Männer Arbeitslosengeld I erhalten. Das sind 51 weniger (−5,4%) als im Vormonat und 29 weniger oder −3,1% als im April 2021.

Das Jobcenter Wesermarsch betreute im April 2972 Bedarfsgemeinschaften. Im Vergleich zum Vormonat sind das 21 Bedarfsgemeinschaften weniger. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind dies 338 Bedarfsgemeinschaften weniger und somit 10,2% weniger.

In den Bedarfsgemeinschaften gab es 3923 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, 77 erwerbsfähige Leistungsberechtigte weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr sind es 519 Personen und somit 11,7% weniger.

Entwicklungen nach Rechtskreisen in Brake und Nordenham

Brake

Die Arbeitslosigkeit hat sich von März auf April um 59 auf 1.249 Personen verringert. Das waren 325 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im April 4,6%; vor einem Jahr belief sie sich auf 5,8%. Dabei meldeten sich 273 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 6 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 328 Personen ihre Arbeitslosigkeit (+42). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 1.076 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Plus von 33 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 1.156 Abmeldungen von Arbeitslosen (+77).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im April um 43 Stellen auf 551 gestiegen; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 104 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im April 112 neue Arbeitsstellen, 22 mehr als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 457 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 100. 

Die Arbeitslosigkeit hat sich im Rechtskreis SGB III von März auf April um 44 auf 461 Personen verringert. Das waren 91 Arbeitslose weniger als im Vorjahresmonat. Die anteilige SGB III-Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im April 1,7%; vor einem Jahr belief sie sich auf 2,0%.

Dabei meldeten sich 134 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 31 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 172 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–5). Seit Beginn des Jahres gab es 571 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 45 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem stehen 586 Abmeldungen von Arbeitslosen gegenüber (–41).

Die Arbeitslosigkeit hat sich im Rechtskreis SGB II von März auf April um 15 auf 788 Personen verringert. Das waren 234 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die anteilige SGB II-Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im April 2,9%; vor einem Jahr belief sie sich auf 3,8%.

Dabei meldeten sich 139 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 25 mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 156 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 47 mehr als vor einem Jahr. Seit Beginn des Jahres gab es 505 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Plus von 78 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem stehen 570 Abmeldungen von Arbeitslosen gegenüber (+118).

Nordenham

Die Arbeitslosigkeit hat sich von März auf April um 48 auf 1.413 Personen verringert. Das waren 165 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im April 6,7%; vor einem Jahr belief sie sich auf 7,5%. Dabei meldeten sich 211 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 25 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 250 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–45). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 1.025 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Plus von 86 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 964 Abmeldungen von Arbeitslosen (+19).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im April um 27 Stellen auf 364 gestiegen; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 151 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im April 146 neue Arbeitsstellen, 102 mehr als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 397 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 222.

Die Arbeitslosigkeit hat sich im Rechtskreis SGB III von März auf April um 47 auf 465 Personen verringert. Das waren 51 Arbeitslose weniger als im Vorjahresmonat. Die anteilige SGB III-Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im April 2,2%; vor einem Jahr belief sie sich auf 2,5%.

Dabei meldeten sich 89 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 30 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 125 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–40). Seit Beginn des Jahres gab es 515 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Plus von 7 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem stehen 439 Abmeldungen von Arbeitslosen gegenüber (–52).

Die Arbeitslosigkeit hat sich im Rechtskreis SGB II von März auf April geringfügig um 1 auf 948 Personen verringert. Das waren 114 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die anteilige SGB II-Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im April 4,5%; vor einem Jahr belief sie sich auf 5,1%.

Dabei meldeten sich 122 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 5 mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 125 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 5 weniger als vor einem Jahr. Seit Beginn des Jahres gab es 510 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Plus von 79 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem stehen 525 Abmeldungen von Arbeitslosen gegenüber (+71).

Sonja Weiß, Agentur für Arbeit, Geschäftsstellenleiterin Brake, Nordenham

Eike Bohlmann, Geschäftsführer Jobcenter Wesermarsch