Schwache Signale vom Arbeitsmarkt: Frühjahrsaufschwung bleibt zaghaft
• Zahl der Arbeitslosen im März 2025: 8.465 Personen
• Arbeitslosenquote: 4,5 Prozent um 0,4 Prozentpunkte niedriger als im Vormonat und um 0,4 Prozentpunkte höher als im März 2024
• leicht steigende Arbeitskräftenachfrage bei 2.604 gemeldeten Arbeitsstellen
• gemeldete Berufsausbildungsstellen 2024/2025: 2.570
• gemeldete Bewerber/innen für Ausbildungsstellen 2024/2025: 1.190
Ausgabejahr
2025
Datum
28.03.2025
Abnahme der Arbeitslosenzahlen
Im März waren insgesamt 8.465 Menschen arbeitslos gemeldet und damit 8,1 Prozent weniger im Vergleich zum Vormonat. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen von 4,5 Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt im März somit um 0,4 Prozentpunkte unter dem Wert des Vormonats (minus 750 Personen) sowie um 0,4 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert (plus 914 Personen). Innerhalb der Gruppe der Langzeitarbeitslosen, deren Zahl bei 1.806 Personen liegt, zeigt sich eine Stagnation der Arbeitslosigkeit. Im März verringerte sich die Zahl der Arbeitslosen mit dem Merkmal „Staatsangehörigkeit Ukraine“. Aktuell sind 804 Arbeitslose gemeldet, dies sind 47 Personen weniger als im Vormonat.
Zum Stichtag 30. September 2024 lag die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung bei 133.809 SV-Beschäftigten, was im Vergleich zum Vorjahresmonat einen Rückgang um 437 Beschäftigte entspricht.
„Die wirtschaftliche Stagnation in Deutschland und die weltwirtschaftliche Unsicherheit dämpfen die Erwartungen erheblich. Der Frühling bringt bislang kaum einen positiven Impuls für den Arbeitsmarkt. Selbst der saisonale Rückgang der Arbeitslosigkeit fällt in diesem Monat spürbar geringer aus. Ende März sind trotz zahlreicher Abmeldungen aus der Arbeitslosigkeit immer noch über 700 Wiedereinsteller arbeitslos gemeldet. Mit den steigenden Temperaturen und dem Beginn der Osterferien wird jedoch mit weiteren Einstellungen gerechnet. Eine Verbesserung der allgemeinen Wirtschaftsstimmung könnte in den kommenden Monaten den Bedarf an Arbeits- und Fachkräften erhöhen und so die Zahl der Arbeitslosen verringern, nicht zuletzt durch Impulse der neuen Bundesregierung. Trotz der anhaltenden wirtschaftlichen Schwäche bleibt die Zuversicht bestehen, dass sich der regionale Arbeitsmarkt dank seiner Stabilität weiter behaupten kann“, sagt Eva-Maria Kelch, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Passau, zur Lage am aktuellen Arbeitsmarkt.
Betrachtung der Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Auch im März waren durch die Winterarbeitslosigkeit deutlich mehr Personen im Bereich der gesetzlichen Arbeitslosenversicherung gemeldet als im Bürgergeld. Die Arbeitslosenquote im Rechtskreis SGB III lag daher bei 2,5 Prozent und 4.678 arbeitslosen Personen. Dies stellt im Vergleich zum Vorjahresmonat eine Zunahme um 594 Personen oder 14,5 Prozent dar.
Im Rechtskreis SGB II lag die Arbeitslosenquote im März bei 2,0 Prozent und 3.787 Erwerbslosen. Dies entspricht einer Zunahme zum Vorjahresmonat um 320 Personen oder 9,2 Prozent.
Im Frühjahr wieder mehr Abmeldungen aus der Arbeitslosigkeit
Auf dem Arbeitsmarkt gibt es viel Bewegung. Die Zahl der monatlichen Abgänge übersteigt in diesem Berichtsmonat die monatliche Zugangszahl. Im März meldeten sich 1.952 Personen neu oder erneut arbeitslos, 183 Personen mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 2.712 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 85 Personen weniger als im März 2024.
Arbeitskräftenachfrage leicht angestiegen
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Passau nahm die Nachfrage nach Arbeitskräften im März leicht zu. Der Stellenbestand liegt bei 2.604 Arbeitsstellen. Im Vergleich zum Vormonat erhöhte sich die Arbeitskräftenachfrage um 67 Stellen oder 2,6 Prozent.
Aktuelle Entwicklung des Ausbildungsmarktes
Seit Beginn des Berichtsjahres 2024/2025 wurden der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Passau 2.570 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Dies sind 670 Ausbildungsstellen (minus 20,7 Prozent) weniger als im Vorjahreszeitraum. Seit Oktober meldeten sich 1.190 Bewerber/innen – ein Rückgang um 138 Personen oder minus 10,4 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Dennoch stehen den Ausbildungsplatzsuchenden viele Ausbildungsmöglichkeiten in der Region zur Verfügung. Rein rechnerisch sind pro Bewerber/in 2,1 Ausbildungsstellen vorhanden.
Die Top-10-Berufe der Bewerberinnen und Bewerber sind: Kfz-Mechatroniker/in – PKW-Technik, Kaufmann/-frau – Büromanagement, Medizinische/r Fachangestellte/r, Kaufmann/-frau – Einzelhandel, Bankkaufmann/-frau, Fachinformatiker/in – Anwendungsentwicklung, Industriekaufmann/-frau, Elektroniker/in – Betriebstechnik, Fachinformatiker/in – Systemintegration, Zerspanungsmechaniker/in
Anzeigen auf Kurzarbeit
Im Kalendermonat März wurden von 18 Betrieben 557 Personen neu zur Kurzarbeit angezeigt. „Zahlreiche Unternehmen befinden sich bereits seit einigen Monaten in Kurzarbeit. Angesichts der aktuellen Lage wird dieser Zustand voraussichtlich noch länger andauern“, so Kelch abschließend.