Der Arbeitsmarkt stabilisiert sich langsam
• Zahl der Arbeitslosen im Mai 2025: 7.095 Personen
• Arbeitslosenquote: 3,8 Prozent um 0,2 Prozentpunkte niedriger als im Vormonat und um 0,4 Prozentpunkte höher als im Mai 2024
• Arbeitskräftenachfrage bei 2.624 gemeldeten Arbeitsstellen
• gemeldete Berufsausbildungsstellen 2024/2025: 2.680
• gemeldete Bewerber/innen für Ausbildungsstellen 2024/2025: 1.385
Ausgabejahr
2025
Datum
28.05.2025
Arbeitsmarkt weiter unter Druck – Erholung bleibt verhalten
Im Mai waren insgesamt 7.095 Menschen arbeitslos gemeldet und damit 4,7 Prozent weniger im Vergleich zum Vormonat. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen von 3,8 Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt im Mai somit um 0,2 Prozentpunkte unter dem Wert des Vormonats (minus 349 Personen) sowie um 0,4 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert (plus 657 Personen). Innerhalb der Gruppe der Langzeitarbeitslosen, deren Zahl bei 1.834 Personen liegt, zeigt sich eine leichte Erhöhung der Arbeitslosigkeit zum Vormonat um plus 21 Personen. Im Mai sank die Zahl der Arbeitslosen mit dem Merkmal „Staatsangehörigkeit Ukraine“ geringfügig. Aktuell sind 752 Arbeitslose gemeldet, dies sind zwei Personen weniger als im Vormonat.
„Trotz des Rückgangs der Arbeitslosigkeit bleibt die erhoffte positive Trendwende am Arbeitsmarkt aus. Die gedämpften Wachstumsperspektiven und die anhaltende wirtschaftliche Stagnation setzen die Beschäftigungsentwicklung weiterhin unter Druck. Besonders die Industrie kämpft mit einer anhaltenden Schwächephase, die durch globale Handelsrisiken und hohe Zölle zusätzlich belastet wird. Eine nachhaltige Verbesserung der wirtschaftlichen Lage bleibt vorerst abzuwarten“, sagt Eva-Maria Kelch, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Passau, zur Situation am aktuellen Arbeitsmarkt.
Betrachtung der Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Im Mai waren weniger Personen im Bereich der gesetzlichen Arbeitslosenversicherung gemeldet als im Bürgergeld. Die Arbeitslosenquote im Rechtskreis SGB III lag bei 1,8 Prozent und 3.435 arbeitslosen Personen. Dies stellt im Vergleich zum Vorjahresmonat eine Zunahme um 433 Personen oder 14,4 Prozent dar. Im Rechtskreis SGB II lag die Arbeitslosenquote im Mai bei 1,9 Prozent und 3.660 Erwerbslosen. Dies entspricht einer Zunahme zum Vorjahresmonat um 224 Personen oder 6,5 Prozent.
Bewegung am Arbeitsmarkt: Mehr Abgänge in Arbeit
Die Zahl der monatlichen Abgänge übersteigt auch im Mai die monatliche Zugangszahl. Im Berichtsmonat meldeten sich 1.713 Personen neu oder erneut arbeitslos, 114 Personen mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 2.062 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 192 Personen mehr als im Mai 2024.
Nur schwache Nachfrage nach Arbeitskräften
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Passau liegt der Stellenbestand aktuell bei 2.624 Arbeitsstellen. Die Nachfrage nach Arbeitskräften nahm im Mai geringfügig zu. Der Stellenbestand erhöhte sich lediglich um 28 Stellen zum Vormonat und verringerte sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um minus 424 Stellen.
„Während in einigen Wirtschaftsbereichen der Bedarf an Arbeits- und Fachkräften stagniert, eröffnet die Pflege attraktive Perspektiven – sowohl für Wiedereinsteigende als auch für Menschen, die sich beruflich neu orientieren möchten. Im Gesundheitsund Sozialwesen werden kontinuierlich qualifizierte Fachkräfte gesucht. Arbeitgeber bieten nicht nur stabile berufliche Perspektiven, sondern auch attraktive Verdienstmöglichkeiten, um dem Fachkräftemangel aktiv zu begegnen“, betont Kelch.
Aktuelle Entwicklung des Ausbildungsmarktes
Seit Beginn des Berichtsjahres 2024/2025 wurden der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Passau 2.680 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Dies sind 745 Ausbildungsstellen (minus 21,8 Prozent) weniger als im Vorjahreszeitraum. Seit Oktober meldeten sich 1.385 Bewerber/innen – ein Rückgang um 110 Personen oder minus 7,4 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Dennoch stehen den Ausbildungsplatzsuchenden viele Ausbildungsmöglichkeiten in der Region zur Verfügung. Rein rechnerisch sind pro Bewerber/in 1,9 Berufsausbildungsstellen vorhanden.
Unter den Top 10 Berufe der Bewerberinnen und Bewerber befinden sich: Kfz-Mechatroniker/in – PKW-Technik, Kaufmann/-frau – Büromanagement, Medizinische/r Fachangestellte/r, Kaufmann/-frau – Einzelhandel, Bankkaufmann/-frau, Industriekaufmann/-frau, Fachinformatiker/in – Anwendungsentwicklung, Fachinformatiker/in – Systemintegration, Verkäufer/in, Land- und Baumaschinenmechatroniker/in.
Die beschriebene Entwicklung des Ausbildungsmarktes stellt eine vorläufige Einschätzung des aktuellen Berichtsjahres 2024/25 dar und ist noch nicht abgeschlossen.
Nachfrage nach Kurzarbeit bleibt bestehen
Im Kalendermonat Mai wurden von 26 Betrieben 269 Personen neu zur Kurzarbeit angezeigt. Zu den Kurzarbeitsanzeigen erklärt Kelch: „Der Arbeitsmarkt ist noch nicht so stabil, wie wir es uns wünschen würden. Wir erhalten daher weiterhin Anfragen und Anzeigen zur Kurzarbeit.“