Arbeitslosenquote verharrt konstant bei 3,7 Prozent
• Zahl der Arbeitslosen im November 2024: 7.024
• Arbeitslosenquote mit 3,7 Prozent gleichbleibend zum Vormonat und um 0,5 Prozentpunkte höher als zum Vorjahresmonat
• Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte: 131.993 Personen (Stand März 2024)
• Stellenbestand bei 2.575 gemeldeten Arbeitsstellen
Ausgabejahr
2024
Datum
29.11.2024
Konjunkturelle Schwäche beeinflusst den Arbeitsmarkt
Im November waren insgesamt 7.024 Menschen arbeitslos gemeldet und damit 2,3 Prozent mehr im Vergleich zum Vormonat. Der Bestand an Arbeitslosen nahm um 159 Personen zu. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen beträgt 3,7 Prozent und ist identisch zum Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag die Quote bei 3,2 Prozent.
Die Langzeitarbeitslosigkeit erhöhte sich gegenüber dem Vormonat leicht (3,4 Prozent oder 56 Personen) und stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 21,7 Prozent oder 304 Personen an. Auch der Bestand an Arbeitslosen mit dem Merkmal „Staatsangehörigkeit Ukraine“ nahm im November zu. Erwerbslos sind insgesamt 815 Personen, ein Plus von 45 Personen gegenüber Oktober. Aktuell suchen 288 Männer und 527 Frauen eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung.
„Die wirtschaftliche Schwäche und die industrielle Krise hinterlassen auf dem regionalen Arbeitsmarkt ihre Spuren. Die Arbeitslosenquote blieb zwar zum Vormonat unverändert, befindet sich jedoch auf einem deutlich höheren Niveau als zum Vorjahresmonat. Die Anfragen und Anzeigen auf Kurzarbeit sind im Jahresverlauf merklich gestiegen. Viele Unternehmen nutzen das Instrument der Kurzarbeit, um betriebsbedingte Entlassungen zu vermeiden. Die konjunkturelle Schwächephase beeinflusst nahezu alle Branchen. Die Dynamik des Arbeitsmarktes verlangsamt sich – zusätzlich auch saisonbedingt. Neue Arbeitsverhältnisse werden zögerlicher eingegangen, was dazu führt, dass Arbeitssuchende und Arbeitslose oft länger benötigen, um eine passende Stelle zu finden“, erläutert Eva-Maria Kelch, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Passau, die Situation am regionalen Arbeitsmarkt.
Mehr Zugänge als Abgänge an Arbeitslosen
Im November meldeten sich 1.848 Personen neu oder erneut arbeitslos. Im Vergleich zum Vormonat haben sich weniger Personen erwerbslos gemeldet (minus 129 Personen oder 6,5 Prozent). Demgegenüber stehen 1.682 Personen, die ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten. Dies sind 399 Personen oder 19,2 Prozent weniger als im Oktober.
Nachfrage nach Arbeitskräften bleibt verhalten
Im Bestand der Arbeitsagentur sind im November 2.575 Arbeitsstellen gemeldet. Die Nachfrage nach Arbeits- und Fachkräften ist rückgängig – besonders stark wird dies im Vergleich zum Vorjahresmonat deutlich. Im November 2023 waren noch 839 Arbeitsstellen mehr im Bestand. Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 409 Stellen wurden im November neu gemeldet (7 mehr als im Vormonat, aber 113 weniger als vor einem Jahr). Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen Verarbeitendes Gewerbe, Baugewerbe, Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz, Gesundheits-und Sozialwesen, sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen.
Anzeigen zur Kurzarbeit
Im November stellten 22 Betriebe eine Anzeige auf Kurzarbeitergeld für 1.387 in den Anzeigen genannten Personen. Die vorläufigen Anzeigen auf konjunkturelles Kurzarbeitergeld liegen damit unter dem Wert des Vormonats. Hochgerechnete Daten zur realisierten Kurzarbeit ergeben für Juli 2024 eine Kurzarbeiterquote von 2,3 Prozent. Dies sind 60 Betriebe und 3.041 Personen in Kurzarbeit.
Woche der Menschen mit Behinderungen vom 25. November bis 03. Dezember 2024
Zum internationalen Gedenk- und Aktionstag am 03. Dezember 2024 richtet die Agentur für Arbeit ihr besonderes Augenmerk auf Menschen mit Behinderungen und möchte diese verstärkt in den Fokus der Unternehmen rücken. Für Menschen mit Einschränkungen ist es oftmals schwieriger einen Zugang zum Arbeitsmarkt zu finden. Im Agenturbezirk Passau sind im November 545 Personen mit Schwerbehinderung arbeitslos gemeldet. Das sind 7,8 Prozent aller Arbeitslosen. Die Zahl der Arbeitslosen mit Schwerbehinderung erhöhte sich um 15 Personen (plus 2,8 Prozent) gegenüber dem Vorjahresmonat.
„Wir engagieren uns für einen inklusiven Arbeitsmarkt und möchten die Chancen für Menschen mit Behinderung erhöhen. Um dies zu erreichen, beraten wir Arbeitgeber auch zu Fördermöglichkeiten wie Eingliederungszuschüssen oder der Ausstattung von Arbeitsplätzen“, sagt Kelch.
Bei den meisten Menschen entsteht eine Behinderung erst im Laufe des Lebens, oft bedingt durch eine Krankheit. Beschäftigungsmöglichkeiten finden sich über alle Branchen hinweg, auch wenn ein Großteil der beschäftigten schwerbehinderten Menschen im Verarbeitenden Gewerbe, im Gesundheits- und Sozialwesen oder im Öffentlichen Dienst tätig ist. Mehr als die Hälfte der arbeitslos gemeldeten schwerbehinderten Menschen ist zudem gut qualifiziert und hat einen Berufs- oder Hochschulabschluss. „Prozentual gesehen gibt es unter arbeitslosen schwerbehinderten Menschen sogar mehr Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung als bei nicht-schwerbehinderten Arbeitslosen. Das Potenzial dieser Gruppe sollte erkannt werden, da Leistungsunterschiede zwischen Beschäftigten mit und ohne Behinderung oft kaum erkennbar sind. Angesichts des hohen Fachkräftebedarfs in der Region wäre es wünschenswert, schwerbehinderte Menschen bei Personalentscheidungen zu berücksichtigen“, appelliert Kelch.