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Arbeitsmarkt sendet gemischte Signale

• Zahl der Arbeitslosen im Juni 2025: 7.009 Personen

• Arbeitslosenquote: 3,7 Prozent um 0,1 Prozentpunkte niedriger als im Vormonat und um 0,3 Prozentpunkte höher als im Juni 2024

• Arbeitskräftenachfrage bei 2.503 gemeldeten Arbeitsstellen

• gemeldete Berufsausbildungsstellen 2024/2025: 2.728

• gemeldete Bewerber/innen für Ausbildungsstellen 2024/2025: 1.422

Ausgabejahr 2025
Datum 01.07.2025

Verlangsamte Entwicklung setzt sich fort

Im Juni waren insgesamt 7.009 Menschen arbeitslos gemeldet und damit 1,2 Prozent weniger im Vergleich zum Vormonat. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote auf Ba-sis aller zivilen Erwerbspersonen von 3,7 Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt im Juni somit um 0,1 Prozentpunkte unter dem Wert des Vormonats (minus 86 Personen) sowie um 0,3 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert (plus 584 Personen). Innerhalb der Gruppe der Langzeitarbeitslosen, deren Zahl bei 1.843 Personen liegt, zeigte sicheine minimale Erhöhung der Arbeitslosigkeit zum Vormonat um plus 9 Personen. Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahre sank im Vergleich zum Vormonat um 41 Personen. Im Juni reduzierte sich auch die Zahl der Arbeitslosen mit dem Merkmal „Staatsangehörigkeit Ukraine“. Aktuell sind 732 Arbeitslose gemeldet, dies sind 20 Personen weniger als im Vormonat.

„Trotz anhaltender wirtschaftlicher Herausforderungen zeigt sich der Arbeitsmarkt weiterhin stabil. Zwar ist die Zahl der Arbeitslosen nur geringfügig gesunken, doch von einer sommerlichen Ruhephase kann noch keine Rede sein. Insgesamt lassen sich gemischte Signale erkennen: Während die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auf einem vergleichsweise soliden Niveau bleibt, deuten sich in einzelnen Branchen – etwa im Verarbeitenden Gewerbe – erste Rückgänge bei den Beschäftigtenzahlen an. Auch stagnierte in einigen Bereichen die Personalplanung. Der Rückgang an gemeldeten Stellenangeboten unterstreicht die zurückhaltende Haltung der Unternehmen bei Neueinstellungen. Zugleich bleibt der Fachkräftemangel – insbesondere im Pflegebereich – weiterhin deutlich spürbar. All diese Faktoren führen zu einer heterogenen Entwicklung am Arbeitsmarkt“, sagt Eva-Maria Kelch, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Passau, zur Situation am aktuellen Arbeitsmarkt.

Betrachtung der Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen

Im Juni waren weniger Personen im Bereich der gesetzlichen Arbeitslosenversicherung gemeldet als im Bürgergeld. Die Arbeitslosenquote im Rechtskreis SGB III lag bei 1,8 Prozent und 3.352 arbeitslosen Personen. Dies stellt im Vergleich zum Vorjahresmonat eine Zunahme um 349 Personen oder 11,6 Prozent dar. Im Rechtskreis SGB II lag die Arbeitslosenquote im Juni bei 1,9 Prozent und 3.657 Erwerbslosen. Dies entspricht einem Zuwachs um 235 Personen oder 6,9 Prozent zum Vorjahresmonat.

Bewegung am Arbeitsmarkt: Mehr Abgänge als Zugänge an Arbeitslosen

Die Zahl der monatlichen Abgänge übersteigt auch im Juni die monatliche Zugangszahl. Im Berichtsmonat meldeten sich 1.613 Personen neu oder erneut arbeitslos, 162 Personen mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 1.709 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 255 Personen mehr als im Juni 2024.

Rückgang an offenen Stellen

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Passau liegt der Stellenbestand aktuell bei 2.503 Arbeitsstellen. Die Nachfrage nach Arbeitskräften nahm im Juni ab. Der Stellenbestand verringerte sich um 121 Stellen zum Vormonat und sank im Vergleich zum Vorjahresmonat um minus 460 Stellen. Der Stellenrückgang zeigte sich bei nahezu allen Branchen. Einen leichten Anstieg zum Vormonat verzeichneten nur die Wirtschaftszweige Lebens- und Genussmittelherstellung, Fahrzeug-/Luft-/Raumfahrt-/Schiffbautechnik, Fahrzeugführung im Straßenverkehr, Lagerwirtschaft/Post/Zustellung/Güterumschlag sowie der Gesundheitssektor und der Bereich Erziehung/Sozialarbeit.

Viele Ausbildungsstellen sind noch unbesetzt

Seit Beginn des Berichtsjahres 2024/2025 wurden der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Passau 2.728 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Dies sind 744 Ausbildungsstellen (minus 21,4 Prozent) weniger als im Vorjahreszeitraum. Seit Oktober meldeten sich 1.422 Bewerber/innen – ein Rückgang um 120 Personen oder minus 7,8 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Dennoch stehen den Ausbildungsplatzsuchenden viele Ausbildungsmöglichkeiten in der Region zur Verfügung.
Kelch richtet einen dringenden Appell an alle Schulabgänger/innen, die noch keine feste Zusage erhalten haben: „Die Chancen, jetzt noch einen Ausbildungsplatz zu finden, stehen gut. Aktuell sind mehr als 1.200 Berufsausbildungsstellen unbesetzt.“
Unter den Top-10-Berufe der Berufsausbildungsstellen sind: Kaufmann/-frau –Einzelhandel, Verkäufer/in, Fachkraft – Lagerlogistik (m/w), Kaufmann/-frau – Büromanagement, Industriekaufmann/-frau, Zerspanungsmechaniker/in, Industriemechaniker/in, Elektroniker/in – Betriebstechnik, Fachwirt/in – Handel (Ausbildung), Elektroniker/in – Energie-/Gebäudetechnik.
Die beschriebene Entwicklung des Ausbildungsmarktes stellt eine vorläufige Einschätzung des aktuellen Berichtsjahres 2024/25 dar und ist noch nicht abgeschlossen.

Kurzarbeitergeld: Weniger Neuanzeigen

Im Kalendermonat Juni wurden von 8 Betrieben 59 Personen neu zur Kurzarbeit angezeigt. Die vorläufigen Anzeigen auf konjunkturelles Kurzarbeitergeld liegen damit deutlich unter dem Wert des Vormonats.