Reha ohne Grenzen

Auszeichnung des Universitätsklinikums Magdeburg im Rahmen der Woche für Menschen mit Behinderung

Ausgabejahr 2022
Datum 02.12.2022

„Zu oft bleiben die gut ausgebildeten Menschen mit Behinderung beim Thema Fachkräftemangel unberücksichtigt“, so die Aussage von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil bei seiner Veranstaltungsreihe „Hin.Gehört“ in Magdeburg. Und er hat Recht, der Weg zum 1. Arbeitsmarkt dauert für einen Menschen mit Behinderung nachgewiesen bis zu 100 Tage länger als bei nichtbetroffenen Menschen, die Potentiale werden teilweise nicht erkannt.

Mit der bundesweiten „Woche für Menschen mit Behinderung“, die in diesem Jahr vom 28. November bis 2. Dezember 2022 stattgefunden hat, setzen die Bundesagentur für Arbeit und Jobcenter die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Arbeitsmarkt in den Fokus.

Ziel der Aktionswoche war es, mehr Arbeitgeber zu motivieren, Menschen mit Behinderung in ihrem Unternehmen zu beschäftigen. Auch das Bundesmodellprojekt rehapro – Reha ohne Grenzen setzt sich für die Teilhabe von Menschen mit komplexen gesundheitlichen Beeinträchtigungen am Arbeitsmarkt ein. Das Jobcenter Landeshauptstadt Magdeburg arbeitet hierfür Hand in Hand zusammen mit der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland. Menschen mit Behinderung oder gesundheitlichen Einschränkungen und Arbeitgeber zusammen zu bringen, ist wesentlicher Bestandteil des gemeinsamen Projektes.

Wie das gelingen kann, zeigte das Universitätsklinikum Magdeburg, das in Sachen Inklusion am Arbeitsplatz mit bestem Beispiel vorangeht. In Zusammenarbeit mit der Otto-von-Guericke-Universität wurde hier ein Arbeitsplatz für eine Projektteilnehmerin mit Behinderung gestaltet. Nach einigen Anpassungen, z.B. beim Arbeitszeitrahmen, entstand ein Arbeitsplatz, der optimal zu den Einschränkungen, aber vor allem zu den Stärken der Arbeitnehmerin passt. Zur individuellen Beratung und Unterstützung stand Marie Sievert vom projektbezogenen Arbeitgeberservice sowohl der Teilnehmerin als auch dem Arbeitgeber während der ersten zwölf Beschäftigungsmonate als Ansprechpartnerin stets zur Seite.

Nachdem die Telefonistin nun bereits seit einem Jahr erfolgreich im Team der Telefonzentrale Anrufe koordiniert, steht mit der Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis durch die Medizinische Fakultät einer langjährigen Zusammenarbeit nichts mehr im Wege.

Für das große Engagement des Arbeitgebers bei der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung zeichnet die Geschäftsführerin des Jobcenters Landeshauptstadt Magdeburg, Heike Jauch, das Universitätsklinikum Magdeburg aus und verleiht das Zertifikat für erfolgreiche Inklusion. Auch Markus Behrens als Vorsitzender der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt/ Thüringen und Vertreter der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland bedankten sich im Rahmen der Aktionswoche persönlich beim Arbeitgeber für das Engagement und die Einstellungsbereitschaft.

Die Ehrung erfolgte am 29. November 2022 in den Räumlichkeiten des Universitätsklinikums Magdeburg.

Reha ohne Grenzen

Markus Behrens, Vorsitzender der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt/ Thüringen erläuterte: „Das Universitätsklinikum Magdeburg hat erfolgreich bewiesen, dass Inklusion gelingen kann. Hürden, wie die Einrichtung eines barrierefreien Arbeitsplatzes, konnten dank der intensiven Zusammenarbeit mit dem Jobcenter Landeshauptstadt Magdeburg und der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland beseitigt werden. Es braucht noch mehr Arbeitgeber, die die Talente von Menschen mit Behinderung erkennen und nutzen. Inklusion hat viele Vorteile: Sie stärkt die Vielfalt im Betrieb und trägt zur Fachkräftesicherung bei.“

„Wer Inklusion will, sucht Wege, wer sie verhindern will, sucht Begründungen“, zitierte Peter Bock als Vertreter des Universitätsklinikums und führte aus, dass seine über das Projekt reha-pro – Reha ohne Grenzen geförderte Mitarbeiterin im Team angekommen und hochgeschätzt sei. Ein sehr schönes Resümee, welches noch einmal zeigt, dass mit der Bereitschaft auf Seiten der Arbeitgeber, Menschen mit Behinderungen einzustellen, und der Unterstützung durch das Jobcenter Landeshauptstadt Magdeburg und der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland am Ende Arbeitgeber und Arbeitnehmerin zu den Gewinnern gehören.

Einig sind sich jedenfalls alle Beteiligten, dass sie weiter eng zusammenarbeiten wollen und vielleicht gelingt es ja gemeinsam, dass noch weitere Teilnehmende des Projekts rehapro – Reha ohne Grenzen im Universitätsklinikum eine Chance zur beruflichen Integration erhalten.