Angebote zur gesunden Ernährung für Kunden des Magdeburger Jobcenters

Ausgabejahr 2019
Datum 15.11.2019

Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung in Lebenswelten

Ernährung ist ihre Profession, versichert Dr. Alexandra Blaik. Seit einem Jahr teilt sie diese Leidenschaft auch mit Arbeitslosengeld-II-Beziehern aus der Landeshauptstadt. Denn das Jobcenter Landeshauptstadt Magdeburg (JC) hat die promovierte Ernährungswissenschaftlerin für eine Zusammenarbeit im Rahmen des Projektes “Arbeits- und Gesundheitsförderung in Lebenswelten“ gewonnen.

Nachdem im Oktober 2018 der erste Kurs rund um eine gesunde Ernährung bei Kunden des JC auf reges Interesse und viel Zustimmung stieß, konnte Dr. Blaik in diesem Jahr bereits drei weitere Angebote nutzen, Arbeitslosengeld-II-Beziehern viel Wissen über verschiedene Aspekte einer gesunden Ernährung zu vermitteln. Auch in diesem Jahr finden seit Oktober regelmäßige Treffen mit Erwerbslosen statt, die für sich und ihre Familien eine gesundheitsorientierte Lebensweise anstreben. Dabei geht es nicht nur um theoretisches Wissen, sondern auch um einen gemeinsamen Einkauf, bevor zusammen ein gesundes und auch bei geringem Budget bezahlbares leckeres Gericht gekocht wird.

Dr. Blaik engagiert sich in diesem Projekt, weil ihrer Erfahrung nach Ernährungsbildung dazu beiträgt, die Gesundheit potentieller Arbeitnehmer zu fördern. Untersuchungen zufolge haben Erwerbslose einen höheren Body-Mass-Index (BMI) als Erwerbstätige und damit ein höheres Risiko, übergewichtsassoziierte Erkrankungen wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Herzinfarkt und Schlaganfall zu bekommen, meint sie. Das könne durch Ernährungsmaßnahmen verhindert werden. Wohl wissend, dass eine ausgewogene Ernährung mit den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln nicht einfach ist, „fehlt neben dem Geld oft auch Wissen um eine gute Ernährung“, so die Gruppenleiterin.

Ansprechpartner für dieses Projekt ist Herr Rottke von der Landesvereinigung für Gesundheit Sachsen- Anhalt e.V. unter Telefon: +49 (391) 8364 111.

Hintergrund

Das am 25.07.2015 in Kraft getretene Präventionsgesetz legt einen besonderen Schwerpunkt auf Prävention und Gesundheitsförderung in Lebenswelten (Settings). Gesetzliche Krankenkassen und ihre Kooperationspartner sollen zusammen noch stärker als bisher mit Präventions- und Gesundheitsförderungsmaßnahmen aktiv auf Menschen in verschiedenen Lebenslagen zugehen. Ein Kernziel ist es, die Auswirkungen sozialer Benachteiligung auf die Gesundheit zu mildern. Dies geschieht bundesweit im Kooperationsprojekt „Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung in Lebenswelten“. In Sachsen-Anhalt sind die Agentur für Arbeit Dessau-Roßlau-Wittenberg und die Jobcenter Magdeburg, Mansfeld-Südharz, Dessau-Roßlau und Wittenberg sowie die kommunalen Beschäftigungsagenturen Altmarkkreis Salzwedel, Anhalt-Bitterfeld und Harz beteiligt. Gemeinsam mit der Landesvereinigung für Gesundheit Sachsen-Anhalt e.V., die das Vorhaben koordiniert, wird an der Verbesserung des Gesundheitsverhaltens, der sozialen Teilhabenchance, der Leistungs- und Beschäftigungsfähigkeit sowie an der Steigerung der subjektiven Lebenszufriedenheit der Betroffenen gearbeitet. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ist über eine Beauftragung durch den GKV-Spitzenverband (gemäß § 20a Absätze 3 und 4 Sozialgesetzbuch V) in die Koordination, Evaluation und Umsetzungsunterstützung dieser Projekte eingebunden.