Mit Hilfe von Jobcenter und Landeshauptstadt zurück in Arbeit

Ausgabejahr 2019
Datum 22.05.2019

Insa Prümers dankt Ihrer Fallmanagerin. Ohne sie wäre sie nicht auf die Idee gekommen, sich zur Medizinischen Fachangestellten umschulen zu lassen. Die Alleinerziehende hat dadurch bald einen Abschluss und eine Arbeit.

„Als ich nach Magdeburg kam, lief es nicht so gut für mich“, sagt die 34-jährige Insa Prümers heute. „Im Jahr 2016 kam ich mit meinem Sohn von Essen nach Magdeburg, um eine Ausbildung zur Logopädin anzufangen. Dann der Rückschlag, durch den Tod meiner Mutter verlor ich eine wichtige persönliche Unterstützerin. Aus persönlichen Gründen konnte ich dann die Ausbildung nun nicht beginnen. Als ich nicht mehr weiterwusste, half mir das Jobcenter.“ Viele Fragen mussten geklärt werden: „Was ist der richtige Beruf für mich? Erfülle ich alle Zugangsvoraussetzungen? Habe ich die erforderliche Eignung? Wie finanziere ich meine Ausbildung? Wie kann ich während der Arbeitszeit die Kinderbetreuung sichern?“

Karin Bruch, Fallmanagerin im Jobcenter erzählt: „Es ist nicht leicht, ohne einen Partner an der Seite den Anforderungen des Alltags und der Kindererziehung gerecht zu werden. Wenn in schwierigen Lebenssituationen die Familie nicht mehr da ist, ist man allein und hilflos. Meine Aufgabe ist es, dann erst einmal zuhören. Danach kann ich Mut machen und schauen, wo Hilfe und Unterstützung gewünscht ist, um gemeinsam erste Lösungsansätze zu überlegen. Oft braucht es dafür viele Gespräche, Verständnis, Geduld und Vertrauen bis dann der richtige Weg gefunden ist. Entscheidend ist jedoch die Motivation. Diese positive Grundeinstellung hatte Frau Prümers von Anfang an.“

Für Insa Prümers suchte ihre Fallmanagerin den Kontakt zum Familienintegrationscoach. Die Coaches sind Teil des Projekts der Landeshauptstadt Magdeburg „Familien stärken – Perspektiven eröffnen“. Es stärkt junge Familien und Alleinerziehende mit Kindern im Haushalt und bietet individuelle Betreuung sowie stärkenorientierte Beratung. Außerdem erhält man Unterstützung bei einer Arbeits- oder Ausbildungsaufnahme. Die familienbezogene Betreuung schafft wichtige Voraussetzungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. „So war es auch bei mir sagt“, sagt Insa Prümers. „Zuerst erprobte ich mich in verschiedenen Praktika, um unterschiedliche berufliche Richtungen zu testen. In einem Gespräch mit meiner Fallmanagerin und einer Psychologin des Berufspsychologischen Dienstes der Agentur für Arbeit kristallisierte sich mein Wunsch heraus, eine Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten zu beginnen.“ Das konkrete Ziel vor Augen, mit Unterstützung ihrer Fallmanagerin und ihres Familienintegrationscoaches aktivierte Prümers ihr privates Netzwerk. So fand sich z.B. eine Nachbarin zur Kinderbetreuung. Sie trug alle erforderlichen Nachweise zur Klärung der Zugangsvoraussetzungen für dies Ausbildung zusammen und absolvierte erfolgreich die Eignungsfeststellung. Seit 1. Februar absolviert ich eine vom Jobcenter finanzierte Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten. „Patienten, die ich während des Praktikums betreute, haben schon gefragt, ob ich nach der Ausbildung zurückkomme. Das zeigt mir, dass ich den richtigen Weg eingeschlagen habe. Ohne meine Fallmanagerin hätte ich das nicht geschafft“, ergänzt sie.