Über das Projekt 450plus des Jobcenters MSE-Süd in sozialversicherungspflichtige Arbeit (Lesezeit ca. 2:30 Minuten)

     

        

 

Ausgabejahr 2019
Datum 15.03.2019

„Der Name des Projektes 450plus ist für uns Programm, denn Ziel ist es, Menschen aus ihrer zum Teil jahrelangen Nebentätigkeit in eine sozialversicherungspflichtige Arbeit zu begleiten, sodass sie möglichst unabhängig und selbstbestimmt leben können“, sagt Thomas Elsner, Pressesprecher des Jobcenters Mecklenburgische Seenplatte-Süd.

Maik Ahle war im Frühjahr 2018 gerade wieder aus Neubrandenburg in seine Heimatstadt Neustrelitz umgezogen. Er wollte mehr Zeit für seine Familie haben, um sie nach Feierabend intensiver unterstützen zu können.

Herr Ahle ist gelernter Hochbaufacharbeiter und brachte Berufserfahrungen als Helfer in verschiedenen Branchen mit. Allerdings hatte er schon seit 14 Jahren nicht mehr in seinem erlernten Beruf gearbeitet - das war also keine Option mehr für ihn. Trotzdem war er fest entschlossen, möglichst schnell wieder in Vollzeit arbeiten zu wollen. Er wusste jedoch noch nicht, wie er dieses Ziel erreichen konnte?

Die Betreuung im Projekt 450plus erfolgte auf Grund seiner Nebentätigkeit als Helfer im Gleisbau. Bisher hatte er in seinem beruflichen Leben noch nicht richtig Fuß fassen können. Auch für eine Ausweitung der aktuellen Nebenbeschäftigung durch den Arbeitgeber standen die Chancen schlecht.

„Beim ersten Gespräch im Rahmen der Betreuung im Projekt 450plus schauten wir uns im Jobcenter seine Bewerbungsunterlagen an“, erklärt Elsner. „Wir überarbeiteten diese gemeinsam, sodass er für eine schnelle Bewerbung gerüstet war. Im nächsten Schritt haben wir nach Lösungen gesucht, wie er sich möglichst schnell den Neustrelitzer Arbeitsmarkt erschließen kann und analysierten die Lage vor Ort.“

Schnelle Einstiege sind bei hoher Flexibilität grundsätzlich über eine Beschäftigung bei Zeitarbeitsfirmen möglich. Sein Arbeitsvermittler sprach viel mit Herrn Ahle über die Vorteile eines solchen Einstiegs. Auch darüber, dass er eine Beschäftigung in diesem Rahmen später, für einen Wechsel in die eigentliche Firma nutzen könne. Im Jobcenter nennt man das den „Klebeeffekt“.

Gemeinsam fand man sechs Angebote für ihn, bei denen er sich schnellstmöglich bewerben sollte.

Schon am 12.06.2018 wurde er zu einem Vorstellungsgespräch bei der Zeitarbeitsfirma „Randstad“ geladen. Hier wurde mit ihm eine Einsatzmöglichkeit in einem Lager einer großen Schuhhandelsfirma vorgeschlagen. Die angebotenen 35 Wochenstunden wurden nach dem Tarif der Zeitarbeit bezahlt.

Noch am selben Tag ging er dieses Angebot ein und konnte schon am 13.06.2018 beginnen.

Maik Ahle Foto: Jobcenter

Der Einsatz erfolge – wie gewünscht in Neustrelitz – im Lager der Firma „Anika Schuh“.

Maik Ahle war motiviert und arbeitete sich sehr schnell ein. Die Arbeit in dem für ihn neuen Tätigkeitsbereich machte ihm Spaß. Bei den Kolleginnen und bei seinem Chef hatte er bald einen guten Ruf.
So kam es, dass Herr Ullbrich - Chef bei „Anika Schuh“ - ihm schon eineinhalb Monate später einen eigenen Arbeits-vertrag angeboten hat. Das war für Maik Ahle nicht nur eine große Anerkennung seiner bis dahin geleisteten Arbeit – er hatte sein Ziel erreicht. Neben der finanziellen Sicherheit durch die neue Arbeit an seinem Wohnort Neustrelitz hat er nun auch die notwendige Zeit für die Familie

Seit dem 01.08.2018 arbeitet er direkt und nicht mehr mit einem Zeitvertrag bei „Anika Schuh“. Er gehört fest zum Team der Firma. Die abwechslungsreiche Arbeit macht ihm sehr viel Spaß. Auf sein Team und seinen Chef, der auch in schwierigen Zeiten für ihn da ist, lässt er nichts kommen.

Bis heute ist Maik Ahle bei der Firma „Anika Schuh“ am Standort Neustrelitz im Lager und Versand beschäftigt.