GinA - Gesund in Arbeit - neues Projekt zur Suchtprävention am Start (Lesezeit ca. 2:00 Min.)

Ausgabejahr 2023
Datum 18.01.2023

Kennen Sie 6 Merkmale der Sucht?

Jede Sucht weist 6 Merkmale auf. Wenn man 3 dieser Merkmale bei sich feststellt, ist man wahrscheinlich von einer Sucht betroffen.

  • „Ich brauche das.“ – starkes Verlangen
  • „Ich kann es nicht stoppen.“ – Kontrollverlust
  • „Es geht nicht mehr ohne.“ – Abstinenzunfähigkeit
  • „Ich brauche immer mehr.“ – Toleranzbildung
  • „Ich bin nicht mehr ich selbst.“ – Entzugserscheinungen
  • „Um mich herum wird es einsam.“ – Rückzug aus dem Sozialleben

Alkohol und zu einem gewissen Grad auch Nikotin gehören fast selbstverständlich zu unserem gesellschaftlichen Leben. Besonders bei Alkohol gibt es eine akzeptierte Kultur mit Wein- oder Whiskyproben, Weinwanderungen, Cocktailpartys oder einfach dem Feierabendbier. Aber was, wenn wir uns ohne das Bier vor dem Fernseher oder den Wein zum Abendessen nicht mehr wohlfühlen? Wo hört der Genuss auf und wo fängt die Sucht an?

Knapp 30 Prozent der Erwachsenen in Deutschland haben bereits Erfahrungen mit illegalen Drogen gesammelt. Unter den 18- bis 25-Jährigen ist es sogar fast jeder Zweite. Am häufigsten problematisch ist dabei der Konsum von Alkohol, Opioiden und Cannabis. In der ambulanten und stationären Suchtbehandlung bilden Konsumenten dieser Substanzen in der Regel die größten Hauptdiagnosegruppen. 

Suchterkrankungen stellen nicht nur ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar, sondern beeinträchtigen auch die Arbeitsfähigkeit der Betroffenen. Vor allem mit dem unter Drogenabhängigen weit verbreiteten Mischkonsum gehen aufgrund von verschiedenen Wechselwirkungen schwer kalkulierbare Risiken einher. Ein aufgrund von Opioiden in Deutschland stationär betreuter Patient konsumierte im Schnitt 4,8 verschiedene Substanzen in schädlicher oder abhängiger Weise (Quelle: Statista Research Department, 25.01.2022).

Auch ein Verhalten kann süchtig machen, etwa das Glücksspiel. Hier ist ebenfalls das Verlangen sehr stark. Die Betroffenen verlieren die Kontrolle über das Spielen und machen oft weiter, obwohl sie dabei viel Geld verlieren und ihre sozialen Kontakte vernachlässigen. Auch Onlinespiele und andere Onlineaktivitäten können süchtig machen. Es wird zudem immer deutlicher, dass auch übermäßiges Essen oder sogar Sport süchtig machen können.