Adnan - ein junger Syrer auf dem Weg zum Bankkaufmann (Lesezeit: 2:00 Minuten)



Ausgabejahr 2021
Datum 10.11.2021

Adnan Fejleh Foto: Jobcenter

Ja, dieses Gesicht ist dem einen oder anderen Sparkassenkunden unter Ihnen in den Filialen in der Neubrandenburger Oststadt oder auf dem Lindenberg/Süd bereits begegnet: dunkelhaarig, moderne Brille, mittelgroß. Adnan – ein junger Mann aus Syrien mit fast akzentfreiem Deutsch absolviert hier seine praktische Ausbildung zum Bankkaufmann. Die Berufsschule befindet sich in Greifswald. Seine Zensuren sind gut.

Adnan steht unter Erfolgsdruck. Er ist in große Fußstapfen getreten. Sein älterer Bruder Yousef hat vor 2 Jahren an gleicher Stelle seine Ausbildung mit sehr gutem Ergebnis vorzeitig beendet und ist mit seiner Familie im Raum Potsdam/Brandenburg heimisch geworden. Und arbeitet im Bankwesen.

Der Weg hat die Brüder auf Grund der Kriegsereignisse in ihrem Heimatland nach Deutschland geführt. Adnan ist im Jahr 2015 eingereist. Deutsch konnte er nicht und er hat die schwierige Sprache über durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge finanzierte Kurse erlernt. Zuerst B1 (mittleres Sprachniveau), dann B2 (fortgeschritteneres Sprachniveau), mit jeweils einem telc-Zertifikat zum Abschluss. Telc-Zertifikate sind anerkannte Nachweise über die vorhandenen Sprachkenntnisse.

Bereits seit Ablauf der Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz wird er durch das Team des JugendServiceMSE betreut. Die Arbeitsvermittlung hat seine Schritte beim Erwerb seiner Deutsch-Sprachkompetenz bis zur Ausbildung begleitet und Unterstützung gewährt. Moralisch durch Gespräche auf Augenhöhe mit seiner Integrationsfachkraft Elena Nürnberger und materiell im Rahmen gesetzlicher Vorgaben.

Die Ausbildung fällt Adnan nicht immer leicht. Das Vorbild seines Bruders ist ihm Motivation. Wie dieser nimmt er die vom Jobcenter Mecklenburgische Seenplatte-Süd geförderte Nachhilfe beim Bildungszentrum Nordost Neubrandenburg in Anspruch. Die Betreuung durch das Jobcenter geht weiter.

Auch Adnan wird seine Ausbildung erfolgreich abschließen und dann keine staatlichen Leistungen mehr in Anspruch nehmen müssen. Teil unserer Gesellschaft ist er bereits jetzt geworden.