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Pressemitteilung der Agentur für Arbeit Lüneburg-Uelzen:Landkreis Lüchow-Dannenberg:Weniger Arbeitslose und stabile Beschäftigungssituation im vergangenen Jahr

Nr. 34/2025 - 05. März 2025

Ausgabejahr 2025
Datum 05.03.2025

Diese und weitere Pressemitteilungen der Agentur für Arbeit Lüneburg-Uelzen (barrierefrei) finden Sie hier.

Der Blick auf die Arbeitsmarktentwicklung im letzten Jahr im Landkreis Lüchow-Dannenberg zeigt durchaus vielschichtige Trends. Die Arbeitslosenquote lag 2024 bei 7,4 Prozent und damit um 0,4 Prozentpunkte unter der des Vorjahres. Geprägt waren die Monate durch ein Minus auf Seiten der Arbeitslosen, eine stabile Arbeitskräftenachfrage bei gleichzeitig langer Vakanzzeit für freie Stellen und einer durchaus robusten Beschäftigungssituation, fassen Agentur für Arbeit Lüneburg-Uelzen und Jobcenter Lüchow-Dannenberg zusammen. 

Mit 1.711 Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt registrierte die Statistik weniger Arbeitslose als im Vorjahr. 2023 waren zwischen Elbe und Drawehn noch 80 Personen (4,5 Prozent) mehr arbeitslos. Unterschiedlich entwickelte sich die Arbeitslosigkeit in den beiden so genannten Rechtskreisen. Die Arbeitsagentur betreute 517 Arbeitslose im so genannten Rechtskreis SGB III (Sozialgesetzbuch III) und damit vorwiegend Bezieherinnen und Bezieher der Versicherungsleistung Arbeitslosengeld. Ihre Zahl nahm um vier Personen (0,8 Prozent) im Jahresdurchschnitt zu. „Auch wenn die Arbeitslosenzahl in unserem Bereich nahezu unverändert blieb, nehmen wir die ausgebliebenen positiven Konjunkturimpulse wahr“, berichtet Sven Rodewald, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lüneburg-Uelzen. Beim Jobcenter, das für Bürgergeldberechtigte nach dem Rechtskreis SGB II (Sozialgesetzbuch II) zuständig ist, wurden 1.194 Arbeitslose registriert. Ihre Zahl sank und verringerte sich um 6,6 Prozent (84 Personen). „Das fehlende Wirtschaftswachstum wirkt auf unsere Integrationsarbeit. Trotzdem konnten wir Beschäftigungsperspektiven für unseren Kundenkreis erschließen und so Arbeitslosigkeit beenden“, erklärt Fabian Huske, Geschäftsführer des Jobcenters Lüchow-Dannenberg, die Arbeitslosenentwicklung im Bereich des Bürgergelds.

Vergangenes Jahr waren im Durchschnitt jeden Monat 415 freie Stellen gemeldet. Das Stellenangebot verzeichnete ein Plus um sechs Stellen, was 1,6 Prozent entspricht. Während des Jahresverlaufes wurden 901 neue Stellen gemeldet, darunter die meisten in den Bereichen Gesundheits- und Sozialwesen mit einem Anteil von 20,8 Prozent, Erbringung wirtschaftlicher Dienstleistungen mit einem Anteil von 17,5 Prozent und Verarbeitendes Gewerbe mit einem Anteil von 11,1 Prozent. „Wie auch in den vergangenen Jahren richteten sich die meisten der Stellenausschreibungen an Fachkräfte. Da jedoch nicht einmal die Hälfte der arbeitslos gemeldeten Personen über eine abgeschlossene Ausbildung verfügt, ist die Vakanzzeit erneut gestiegen“, berichtet Agenturchef Rodewald. Insgesamt 152 Tage dauerte es im vergangenen Jahr, bis eine Stelle besetzt werden konnte und somit 26 Tage länger als noch 2023.

Positiv entwickelte sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Auf Landkreisebene liegen aktuelle Daten in Verbindung mit Pendlerbewegungen mit Stichtag 30. Juni 2024 vor. Nach den guten Werten in den vergangenen Jahren erhöhte sich die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze im Landkreis Lüchow-Dannenberg. Insgesamt 14.854 dieser Arbeitsplätze stellten ansässige Unternehmen zur Verfügung und damit 421 beziehungsweise 2,9 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Der Branchenmix blieb nahezu unverändert. Mehr als ein Fünftel (22,1 Prozent) der Arbeitsplätze entfielen auf den Bereich des Verarbeitenden Gewerbes, gefolgt vom Gesundheits- und Sozialwesen mit einem Anteil von 21,1 Prozent und dem Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kfz mit einem Anteil von 12,4 Prozent.

Ein Plus verzeichnete die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Einwohnerinnen und Einwohner Lüchow-Dannenbergs, wobei unerheblich ist, ob sie direkt im Kreisgebiet arbeiten oder auspendeln. Mit 30. Juni waren 16.884 Bewohnerinnen und Bewohner sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Ihre Zahl wuchs um 56 beziehungsweise 0,3 Prozent auf.  Die Region wird von Pendelbewegungen geprägt. So gingen von den 5.650 Auspendlern 1.451 Menschen einer Arbeit im Nachbarlandkreis Uelzen nach und 905 pendelten in den Landkreis Lüneburg.

Als Resümee führen Rodewald und Huske aus, dass der hiesige Arbeitsmarkt sich gegenüber der wirtschaftlichen Schwäche durchaus robust gezeigt hat und gravierende Einschnitte 2024 ausblieben. Ein wichtiger Faktor für individuelle Chancen ist nach wie vor die Qualifikation. „Aus Untersuchungen und Gesprächen sowohl mit Unternehmen als auch mit Arbeitsuchenden wissen wir, das individuelle Risiko arbeitslos zu werden oder zu bleiben maßgeblich durch Ausbildung und Qualifikation beeinflusst wird“, betonen beide.

Mit einem signifikanten Rückgang der Arbeitslosigkeit in den nächsten Monaten, der nicht allein auf saisonalen Effekten beruht, rechnen der Agenturchef als auch der Jobcenterleiter nicht. Beide Institutionen werden auch 2025 auf Weiterbildungen als wirksames Instrument, um konkrete Chancen auf eine Arbeitsaufnahme und Perspektiven auf nachhaltige und dauernde Arbeitsaufnahmen zu eröffnen, setzen.

„Wir gehen nicht von einem flächigen Beschäftigungseinbruch aus, denn selbst in Zeiten konjunktureller Schwäche trennen sich Unternehmen nicht leicht von ihren Fachkräften“, so Rodewald und Huske. Für Neueinstellungen stehen laut beider Arbeitsmarktexperten gezielte Instrumente zur Verfügung. So können beispielsweise Einstellungen durch Zuschüsse gefördert werden, wenn Stellenprofil und Kenntnisse nicht vollständig übereinstimmen.

Pendleratlas:

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