Gesundheit stärken - auch bei Arbeitslosigkeit
Jobcenter Ilm-Kreis und gesetzliche Krankenkassen verlängern Zusammenarbeit zur Gesundheitsförderung für arbeitslose Menschen – Landkreis bekundet weitere Unterstützung
Ausgabejahr
2023
Datum
12.01.2023
Das etablierte und erfolgreiche Projekt zur Gesundheitsförderung für arbeitslose Menschen im Ilm-Kreis wird fortgesetzt. Alexander Kötschau, Geschäftsführer des Jobcenters Ilm-Kreis, und Sabine Herzer, Themenleiterin Gesundheit der AOK PLUS, unterzeichnen heute gemeinsam die Kooperationsvereinbarung und verlängern damit die seit Februar 2020 laufende Zusammenarbeit zwischen dem Jobcenter und der Gesundheitskasse um zwei weitere Jahre. Zudem sichert Landrätin Petra Enders mit ihrer Unterschrift auf der Unterstützungsvereinbarung die weitere Zusammenarbeit als Kooperationspartner zu.
Ziel der Zusammenarbeit ist, Arbeits- und Gesundheitsförderung systematisch zu verzahnen, denn Arbeitslosigkeit und Gesundheit beeinflussen sich gegenseitig. Anhaltende Arbeitslosigkeit ist ein erheblicher gesundheitlicher Risikofaktor und für gesundheitlich eingeschränkte Erwerbslose ist der Wiedereinstieg in den Beruf eine besondere Herausforderung. Seit 2020 spielt deshalb das Thema Gesundheit eine größere Rolle im Beratungs- und Vermittlungsangebot des Jobcenters, wenngleich die Corona-Pandemie die Umsetzung des Projektes vor große Herausforderungen stellte.
Erfolgreiches Projekt
Fünf Arbeitsvermittler undArbeitsvermittlerinnen wurden speziell für die Gesundheitsberatung geschult, um die Arbeitsuchenden zu ihren bisherigen Gesundheitsaktivitäten zu befragen, sie zu motivieren und auf Angebote wie die AktivA-Kurse, die digitale Gesundheitswoche und den Gesundheitstag in der Arnstädter Stadthalle aufmerksam zu machen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jobcenters Ilm-Kreis berieten überwiegend zu den Themen Ernährung und Stressbewältigung. Aktuell werden 67 Arbeitssuchende aktiv im Rahmen der Gesundheitsberatung durch das Jobcenter betreut.
Insgesamt konnten trotz Corona vier AktivA-Kurse in Präsenz mit 32 Teilnehmern durchgeführt werden. Zwei Teilnehmer konnten im Anschluss an den Kurs direkt in Arbeit und weitere in Folgeangebote vermittelt werden. Ein besonderes Highlight im letzten Jahr war der Gesundheitstag im Juni. Über 200 Teilnehmer haben die Veranstaltung an diesem Tag in der Stadthalle Arnstadt besucht, bei der 19 Aussteller aus der Region mit ihren Angeboten vor Ort waren. „Die vielen wertschätzenden Feedbacks zu den einzelnen Angeboten und die große Teilnehmerresonanz am Arnstädter Gesundheitstag haben uns positiv überrascht. An diesen Erfolg anknüpfend, planen wir in diesem Frühsommer einen zweiten Gesundheitstag in Ilmenau“, blickt Alexander Kötschau, Geschäftsführer des Jobcenters Ilm- Kreis mit Vorfreude in die Zukunft. „Mit dem Projekt helfen wir Langzeitarbeitssuchenden, sie in ihrer Gesundheit zu unterstützen und in Arbeit zu bringen.“
Lebensqualität zurückgeben
„Ein solches Projekt gab es zuvor noch nicht“, ergänzt Sabine Herzer, Themenleiterin Gesundheit der AOK PLUS zur Vertragsverlängerung. Die Kasse betreut die Kooperation stellvertretend für die gesetzlichen Krankenkassen. In Thüringen begleitet die AOK PLUS sieben weitere Jobcenter, in Sachsen elf. „Dass das Angebot freiwillig ist und alle Krankenkassen gemeinsam die Kosten tragen, haben uns einige Teilnehmer am Anfang nicht geglaubt. Umso mehr freut es uns, dass wir die Menschen in den Kursen unterstützen konnten, um den leider häufigen Kreislauf zwischen Langzeitarbeitslosigkeit und Krankheit aufzubrechen. Mit einem unkomplizierten Zugang zu regionalen Gesundheitsangeboten fördern wir den persönlichen Erfolg. Die Fortführung ermöglicht uns allen bestehende Netzwerke zu festigen und weiter auszubauen.“
„Ich freue mich sehr, dass das ambitionierte Projekt fortgesetzt wird. Die Sicherung bzw. Wiederherstellung der Gesundheit ist ein wichtiger Aspekt, nicht nur für den möglichen Wiedereinstieg ins Berufsleben, sondern auch für die eigene Lebensqualität“, erklärt Petra Enders, Landrätin des Ilm-Kreises.
Bundesweite Kooperationen
Gesetzliche Krankenkassen kooperieren seit Dezember 2016 mit den Jobcentern und Arbeitsagenturen in allen 16 Bundesländern, um die Arbeits- und Gesundheitsförderung systematisch zu verzahnen. Aktuell wird das Projekt an ca. 230 Standorten in Deutschland umgesetzt. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) unterstützt die Aktivitäten der Krankenkassen im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrages.
Weitere durch die AOK PLUS betreute Standorte in Thüringen sind die Jobcenter Unstrut-Hainich-Kreis, Eichsfeld, Saalfeld-Rudolstadt, Jena, Gera, Saale-Orla-Kreis sowie die Agentur für Arbeit in Jena.
Zusätzliche Informationen finden Sie unter:
Derzeit betreut das Jobcenter Ilm-Kreis 1744 Arbeitslose nach dem SGB II. Davon sind ca. 40 Prozent Langzeitarbeitslose.