Veranstaltungsreihe zum Internationalen Frauentag am 08. März

Ausgabejahr 2022
Datum 21.02.2022

. . . BreakTheBias - Durchbreche die Vorurteile

Die Veranstaltungsreihe zum Internationalen Frauentag 2022 am 8. März

„Die Entwicklungen infolge der Corona-Pandemie haben gezeigt wie fragil und krisenanfällig Gleichstellungserfolge in allen gesellschaftlichen Bereichen und im familiären Kontext sind“, so die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Helmstedt Sonja Klein.

Beschäftigte in systemrelevanten Berufen – in der Mehrheit Frauen – erhalten zwar gesellschaftliche Aufmerksamkeit in einem noch neuen Ausmaß, sind aber parallel dazu auch verstärkt von (drohender) Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit betroffen. Menschen, die zuhause die Betreuungsarbeit übernehmen – auch überwiegend Frauen – erleben die Grenzen der Vereinbarkeit von Erwerbs- und Familienarbeit in einem noch nie gekannten Ausmaß. So hat seit Beginn der Corona-Pandemie die Geschlechtergerechtigkeit deutlich gelitten; die anhaltende Krise könnte bestehende Ungleichheiten und Benachteiligungen noch verstärken.

Was bedeutet das für gesellschaftliche Kräfteverhältnisse und welche Maßnahmen müssen Gewerkschaften und die Politik ergreifen, damit Frauen nicht zu Verliererinnen der Krise werden?

Während der Pandemie haben sich berufsbezogene Faktoren wie Systemrelevanz oder die Homeoffice-Fähigkeit von Berufen zu zentralen Stellschrauben entwickelt. Optimistisch betrachtet könnte die Krise sogar dazu beitragen, soziale Ungerechtigkeiten zwischen Frauen und Männern zu reduzieren, so dass beide Geschlechter von den krisenbedingten Veränderungen profitieren.

Für die systemrelevanten Berufe könnte dies bedeuten, verantwortungsvoller mit dem Fachkräftemangel umzugehen, prekär Beschäftigte besser zu entlohnen und tarifvertraglich abzusichern sowie die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Für die Vereinbarkeit von Sorgeund Erwerbsarbeit könnten die Erfahrungen der Pandemie dazu führen, Kinderbetreuungsmöglichkeiten flächendeckend auszubauen und Arbeitszeiten zu Landkreis Helmstedt Presseinformation - 2 - flexibilisieren. Hier zeichnen sich bereits jetzt positive Entwicklungen in der Abkehr von der Präsenzkultur hin zu mehr Möglichleiten für Homeoffice ab.

Auch der Anstieg des väterlichen Engagements bei der Kinderbetreuung ist ein positives Zeichen; so könnten diese Väter als Multiplikatoren ihre Erfahrungen mit unbezahlter Sorgearbeit innerhalb ihrer Unternehmen weitergeben und somit den kulturellen Wandel vorantreiben. Eine gute Work-Life-Balance gewinnt nicht zuletzt durch Corona zunehmend an Bedeutung. Stellen vermehrt auch Männer diese Vereinbarkeitsansprüche, könnten Arbeitszeit- und Arbeitsortflexibilität zu einer neuen sozialen Norm werden.

Viel wird davon abhängen, ob sich diese angestoßenen Prozesse verstetigen lassen und das Potential haben, den Teufelskreis von Geschlechterungleichheit aufzubrechen und die Geschlechtergerechtigkeit nachhaltig voranzubringen.

Gerade vor diesem Hintergrund war es den Akteurinnen des Arbeitskreises Weltfrauentag wichtig, deutliche frauenpolitische Akzente zu setzen und die Situation von Frauen in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Ein Veranstaltungsprogramm unter Corona-Bedingungen anzubieten, stellte dabei eine große Herausforderung dar. So werden beispielsweise einige Aktionen erst zu einem späteren Zeitpunkt als geplant stattfinden und dann entsprechend in der Presse bekannt gegeben.

Das Motto des diesjährigen Weltfrauentages lautet: „BreakTheBias – Durchbreche die Vorurteile“. In zahlreichen Workshops, Mitmachaktionen und spannenden Veranstaltungen sind Interessierte herzlich eingeladen, gemeinsam die aktuellen Probleme und Herausforderungen zu diskutieren sowie sich zu vernetzen und gegenseitig zu stärken. Das komplette Veranstaltungsprogramm mit ausführlichen Details ist online zu finden unter www.helmstedt.de/Gleichstellung. Telefonische Auskünfte erhalten Sie unter 05351/121- 1212.

Sonja Klein
Gleichstellungsbeauftragte Südertor 6
38350 Helmstedt Tel.: 05351/121-1212
E-Mail: sonja.klein@landkreis-helmstedt.de